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Netzfilter


Marcus Else

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Hallo,

 

in der DVB-T-FAQ (diese hier) steht:

 

Häufige Ursache: Nicht

durch die Luft, sondern über ein verseuchtes Stromnetz übertragene Pulse von

Thermostaten, Waschmaschinen, Kühlschränken, etc.

In letzten Fall kann der Einsatz geeigneter Netzfilter für das ganze Ensemble „Computer,

Drucker, etc." Abhilfe schaffen; dabei z. B. die Soundkarte nicht vergessen.

 

Hier zu bitte ich um genauer Erläuterungen.

Wo genau sollten diese Netzfilter eingesetzt werden?

Alle Geräte an einem?

Wo bekomme ich so ein Ding her?

Die Soundkarte ist ein Bestandteil des PC, wie kann die vergessen werden?

 

Hinweis: Schon das Schalten einer 60 Watt Glühlampe bewirkt fehlerhafte Pakete. In Abhängigkeit von der Tageszeit und dem gewählten DVB-T-Kanal habe ich mal viele, mal keine kaputen Pakete. VHF scheint besonders anfällig zu sein.

 

Viele Grüße

von

Marcus

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Hi!

Wo bekomme ich so ein Ding her?

 

... Wenn es "das" Ding gäbe (und ich auch noch Rechte daran hätte), hätte ich meine Millionen im Geldspeicher.

 

Da es die unterschiedlichsten Störungen gibt, müssen auch unterschiedlichste Lösungen gefunden werden.

 

Die Soundkarte ist ein Bestandteil des PC, wie kann die vergessen werden

 

... vergessen, in Entstörmaßnahmen einzubeziehen. Gern hängt am Eingang der Soundkarte ein Mischpult der Billigheimer-Klasse, an dem wiederum zig Geräte (Hifi, Video-Rec, etc.) hängen, die evtl. noch mit Antennenverstärkern, etc. (und untereinander wild) verbunden sind ...

 

Am besten ist es, erstmal die Art der Störung ausfindig zu machen; zB.

 

1. NETZ-Störer in Deiner Umgebung:

 

- die 500Watt-Halogenlampe mit Dimmer im Wohnzimmer (die Rückwirkungen von Billig-Phasenanschnitt-Steuerungen ins Netz können gravierend sein). -> Weg damit !!!

 

- Thermostat-gesteuerte Geräte (am besten Ur-Alt, 220-Volt - Design; wo heute 230 - 234 Volt im Netz die Regel sind), die Einschaltimpulse ins Netz leiten. Die Waschmaschine von 1980 heizt nicht mit (angegebenen) 2500 Watt, sondern tatsächlich mit über 3KW (da kommt der Thermostat richtig in Wallung). Entweder weg damit, oder "SoftStart-Module" an diese Geräte hängen, die Rückwirkungen ins Netz verhindern.

 

2. DESIGN Deiner Stromversorgung:

 

- hängen die "empfindlichen Geräte" alle an einer Netzphase? Oder hängt die Audio-Endstufe vielleicht über 5 Steckdosenleisten an einem anderen Schuko-Stromkreis...?

 

- "Saubere" Stromverteilung

Alle Geräte liegen "gleichberechtigt" an einer zentralen 220/230 Volt-Leiste. Diese gibt es mit unterschiedlichsten Netzfiltern bestückt: Gegen hochfrequente Anteile im Netz, Bursts, Surges, etc...

Manchmal bewirkt eine solche Leiste Wunder, manchmal gar nichts ...

 

- genügender Querschnitt / genügender "Headroom" der Sicherung der jeweiligen Schuko-Leitungen (oder hängen an der jeweiligen Leitung von 1950 schon im Normalfall 14 Ampere und das Einschalten einer Glühlampe führt zu kurzfristigem "Zusammenbruch") ... Bei meinem Nachbarn sind die Sicherungen im Kasten schon unter Normalbedingungen "am Summen"; wenn jetzt noch der 21''-Zoll-Monitor eingeschaltet wird ...

 

3. EMPFINDLICHKEIT Deines Systems

 

- Manche Computernetzteile sind geradezu Magneten für Netzstörungen und quittieren kleinste Unsauberkeiten mit Funktionsstörungen, andere sind robust und mit guten Filtern bestückt, die eine Menge Müll draußen vor lassen ...

 

- Vermaschung mit "FremdstromKreisen"; zB. Telekom-stromversorgten Geräten, Telefone, Modem, AB, mit und ohne zusätzliches Netzteil ...

 

- Antennenverstärker unter dem Dach von anno dunnemal, incl. Blitzschutz, Mehrfach-Erdung, schlechtes/defektes Netzteil (woher kriegt dieses eigentlich die Energie?) ...

 

- ISDN/DECT-Anlagen mit zahlreichen Nebenstellen ...

 

4. Schlechtes DESIGN Deiner NF-Verbindungen

 

- Im Regelfall sind sind alle Audio-Verbindungen im Home-Bereich (und die anderer Signale) asymmetrisch, d.h. eine Plus- und Minus-Leitung, basta.

Im professionellen Bereich sind diese Verbindungen (erdfrei-) symmetrisch ausgeführt (Plus und Minus für's Signal; zusätzliche Masse und ggfls. Abschirmung), sodaß diese Leitungen wesentlich unempfindlicher füer Stör-Einstrahlungen sind. Gleichzeitig die Gefahr eines Gleichstrom-Offsets auf den SignalLeitungen, was sich im analogen Bereich durch Brummen, etc. äußern kann (klassisches Beispiel: Die wabernden Moirees im Fernseher bei defekten, analogen Antennenverstärkern und/oder Masse-Fehlern), im digitalen durch Dekodierungsfehler.

 

5. Schon verseucht ankommender Strom

- Industrieumgebung

- Nachbar mit seinem neuen E-Schweißgerät

- Nachbarin mit ihrem neuen 12-KW - Töpferofen (!!!)

 

6. Störungen "durch die Luft", die entweder (wie auch immer) ins Stromnetz gelangen (entweder als Einstrahlung ins Kabel oder durch Rückwirkung ihrer Stromversorgung), oder sich mit dem Antennensignal überlagern,

- Röntgen-Geräte

- CB-Funk

- Funkgeräte allgemein, Pager, Sendemasten dafür, etc.

 

7. Sonstige Störungen des Empfangs

- Reflektionen

- Abschattungen

- zu geringe Energie des Antennensignals

- schlechte Ausrichtung der Antenne

- verschieden Kabel können u.U. selbst zu (Stör-) Antennen werden

 

Im Einzelfall kann ein einzelnes Teil die Lösung bringen, oder eine Kombination von etlichen Maßnahmen.

 

Stichworte:

 

Netzfilter

Impulsfilter

Rückwärtsdämpfung

Varistoren

Spannungskonstanter

Brummfilter

DC-Blocker

Softstart

Trenntrafo

Überspannungsschutz

Mantelstromfilter

aktive/passive Drosseln

Hochpass/Tiefpass - Filter

erdfrei

Potentialausgleich

 

... und dann mal googeln ... ist halt ein Thema, das superkomplex ist, und für das es keine generelle/einfache Lösung gibt.

Mal hilft das Teil aus dem Baumarkt für 10 Eur. dann beißen sich eine Horde von Spezialisten seit Wochen die Zähne (bei der Installation eines Studios zB.)

aus ...

 

mfG

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Hallo halalev,

 

vielen Dank für die ausführliche, wenn auch stichwortartige Erläuterung.

Hier noch ein paar Erläuterunge zur Peripherie des PCs:

Da ich mit der passiven Zimmerantenne empfange, kommen die Hauptprobleme vermutlich durch Elektrosmog, den sich die Antenne einfängt. Die Empfangsqualität ist laut DVBViewer Pro bei Kanal 8 zwar 100%, aber völlig asynchron zum Betrieb meiner störverdächtigen Verbraucher gibt es Stream-Errors. Kanal 60 hat nur 80-90% und die Fehler sind deutlich weniger. Gezählt werden die Fehler mit dem VR-Plugin.

Die Menge der Fehler scheint abhängig von der Tageszeit zu sein. Nachts und nachmittags sind es weniger als zu anderen Zeiten.

 

Vielleich werden die Störungen auch über das Stromnetz eingeschleppt. Ohne aufwendige Messtechnik wird der Eindringweg wohl nicht festzustellen sein.

An dem PC sind kein Modem und auch keine Hifianlage angeschlossen. Die einzigen angeschlossenen Geräte mit Verbindung an 230V sind der Monitor, Lautsprecher und ein Scanner (der ist aber fast immer ausgeschaltet). Alle drei hängen mit dem PC an einer normalen Steckerleiste.

 

Vielleicht fällt Dir dazu noch etwas ein.

 

hofft

Marcus

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Hi!

 

... Die Hobby-Probe: Anständige Antennenverlängerung dran und verschiedene Standorte ausprobieren ... kurzfristig ... oder auch mal für Tage; mal ein anderes Zimmer ausprobieren. Wenn möglich, mit anderer Antenne ausprobieren (Was für'n Teil hast Du ...?); aktiv/passiv/passiv incl. Antennenverstärker.

Evtl. mal die Kabel-Variante:

1. Antennen-Leitung ca. 11 cm abisolieren ... siehe hier

2. Gleiches Prinzip; nur jetzt ca. 40-45 cm abisolieren und zurückschieben; die innere Seele incl. Isolation auf 11 cm kürzen ...

Dieses Teil dann mal ins Freie vor's Fenster ...

 

Damit müßtest Du der Frage näher kommen: Störungen durch Netz oder durch die Luft (und dabei dann: von außen oder aus Deiner Wohnung) ...?

 

mfG

 

PS: Test auf Empfindlichkeit/Instabilität (kein Witz): Piezo-Feuerzeug betätigen und dabei die DVBSource auf Diskontinuitäten beobachen; dabei Wechsel des Bouquets.

 

PPS: Als grobe Faustregel gilt: Je niedriger die getunedte Frequenz, desto eher fängst Du Dir die "klassischen" Störungen ein; Kanal 8 = unteres VHF; verhält sich wesentlich labiler als zB. Kanal 60 ...

Edited by halalev
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Hallo halalev,

 

die Koaxial- oder Sleeveantenne habe ich auch schon ausprobiert, sowohl in der einfachsten form, wie in der CT beschrieben, aber auch speziell für Kanal 8 angefertigt. Letztere hat dann ungefähr 3 mal Lambdahalbe für Kanal 36, der in Braunschweig mit den dritten Programmen belegt ist. Ich habe auch eine Variante gebaut, bei der das Koaxkabel durch ein ca. 43 cm langes Messingrohr geschoben wurde und welches dann mit der Abschirmung verbunden wird. Für das obere Lamdaviertel (verbunden mit dem Innenleiter) habe ich eine Teleskopantenne benutzt, um die Länge variieren zu können. DVBViewer Pro zeigte dabei immer Empfangsqualitäten zwischen 80 und 100% an. Aber alle paar Minuten gab es kaputte Datenpakete, besonders stark im VHF-Band. Antennenstandorte im Zimmer, in anderen Zimmern oder auch draußen vor dem Fenster brachten keine durchschlagenden Erfolg.

 

Dann habe ich das hier ausprobiert. Möglichst kurz mit 5 Elementen von K23 bis K60, damit es noch in das Zimmer paßt und damit leider auch eine schlechtere Richtcharakteristik hat. Damit haben sich die Empfangsqualität nach der Vieweranzeige auch gerade bei Kanal 8 gebessert. Stabil 100%, aber die Störer sind immer noch da, wenn auch subjektiv etwas weniger als mit der Koaxialantenne. Demnächst, wenn es draußen wärmer wird, gibt es damit Experimente vor dem Fenster. Sollten die den Erfolg bringen, werde ich den guten Holzfensterrahmen durchbohren. von diesen Flachbanddurchführungen halte ich nicht viel, da sie zu dick sind und das Fenster nicht mehr gut schließen wird (Heizung!).

 

Bei allen Antenne ist mir auch aufgefallen, dass beim Empfang von analogen Programmen (Torfhaus und Brocken) die Polarisation deutlich festzustellen ist, aber bei den digitalen sehr viel weniger bis überhaupt nicht. Für diesen widersprüchlichen Effekt habe ich keine Erklärung.

 

Meine Wohnung befindet sich übrigens in einem Mehrfamilienhaus (4 mal 8 Parteien) mit Baujahr 1938. Die elektrischen Leitungen sind vor dem Bezug totalerneuert worden.

 

Um die Zeitdauer der Störeinwirkungen abschätzen zu können, folgende Frage:

Wie lange benötigt ein Datenpaket für die Übertragung? PC4Server zeigt die Anzahl der zerstörten Pakete an. Ich nehme an, dass deren Anzahl mit den Stream Errors des VR-Plugins identisch ist. Je langsamer ich meine Schreibtischlampe (meine Teststörquelle) ausschalte, desto mehr Fehler gibt es.

 

Viele Grüße

von

Marcus

Edited by Marcus Else
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