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Symbolrate - FEC - Datenrate


RonnySmith

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Hallo allerseits,

 

dies ist mein erster Post. Bitte seid gnädig mit mir.

 

Mich würde interessieren, welcher Zusammenhang besteht zwischen der Symbolrate eines Transponders, der FEC und der resultierenden Datanrate.

 

Also z.B.:

Symbolrate 27.500, FEC 3/4, resultierende Datenrate 38 Mbit/s (bei DVB-S)

Symbolrate 22.000, FEC 2/3, resultierende Datenrate 42.6 Mbit/s (bei DVB-S2)

 

Die Datenraten habe ich im Analyzer von TransEdit abgelesen.

Vielleicht gibt's ja eine einfache Formel.

 

Gruß, Reiner.

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Vielleicht gibt's ja eine einfache Formel.

Die gibt es ;)

 

Von der modulationsart hängt es zunächst ab, wieviele bit pro symbol übertragen werden können. DVB-S verwendet QPSK, womit 4 verschiedene zustände dargestellt werden können -> 2bit/symbol 27500*2=55000 [kb/s] Das ist die bruttorate.

 

Ein übertragungskanal ist per definition nicht störungsfrei. Deshalb wird ein teil der übertragenen daten für den fehlerschutz (fehlererkennug und korrektur) verwendet. Bei dvb-s gibt es zwei unabhängige verfahren. Beim outer coding nach Reed-Solomon werden pakete mit einer länge von 204 bit gesendet, von denen 188 bit nutzdaten sind (das sind die bekannten ts_packets). Das sog. inner coding (convolutional) wird durch die FEC (coderate) bestimmt. 3/4 bedeutet 3/4 nutzbits und 1/4 redundanz für die fehlerkorrektur.

 

Damit ergibt sich die gleichung für dein beispiel: 27500*2*(188/204)*(3/4)=38015 kb/s

 

Weniger anteil für die fehlerkorrektur (z.b. fec=7/8) bedeutet eine höhere nutzdatenrate. Leider muss die signalqualität auch entsprechend höher sein (z.b. durch eine grössere schüssel bei sat). Bei kabel fällt wegen des störungsfreieren übertragungskanal fehlerschütz durch die FEC ganz weg.

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Die gibt es ;)

 

Hallo Derrick.

 

Herzlichen Dank für Deine Beschreibung, absolut super! Es hat "Klick" gemacht bei mir.

 

Bei meiner ganzen Rechnerei habe ich immer das outer coding weggelassen... Da fehlen bei mir wohl noch ein paar Grundlagen...

 

Schöne Grüße, Reiner.

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..ein nachtrag. Ich hatte übersehen, dass du auch die rate eines dvb-s2 transponder genannt hattest. Da ist das nämlich anders. DVB-S2 verwendet einen effektiveren fehlerschutz (du kannst übrigens alles bei ETSI nachlesen). Reed-Solomon gibt es dort nicht. Es wird durch BCH outer codes ersetzt. Beim inner coding gilt nach wie vor die FEC allerdings nicht für convolutional sondern für LDPC. Du kannst überschlägig deine alte (für dvb-s falsche ;) ) rechnung beibehalten. Ausser BCH gibt es zwar noch weitere geringe abzüge für pilosignale, aber das fällt weiter nicht ins gewicht.

 

Dein beispiel für einen transponder mit 8psk -> 8 zustände -> 3bit/symbol, also:

 

22000*3*(2/3)=44000 kbit/s BCH ist da nicht drin, aber so kannst du z.b. die FEC abschätzen, wenn sie dir nicht bekannt ist. TransEdit misst, was rauskommt ;)

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Hi Derrick.

 

Nochmal schönen Dank für deine Darstellung.

Damit komme ich bei (fast) allen von mir beobachteten Transpondern auf Astra 19.2 und Hotbird 13.0 zurecht.

Mit einer Ausnahme...

 

Astra 11.914 H (Premiere HD)...

Kann es sein, dass der Transponder trotz DVB-S2 in QPSK statt 8PSK sendet (SR 27.500, FEC 9/10, 49.2 Mbit/s) ?

 

Gruß, Reiner.

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  • 1 month later...

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