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Unicable mit TBS 8921


blubbi127

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Hallo liebe Gemeinde,

 

erstmal ne kurze Vorgeschichte zu dem Problem:

 

ich wohne seit kurzem in einer Mietwohnung, in der eine recht neue Technisat Unicable-Anlage installiert ist. Wir haben eine Durchgangsdose im Wohnzimmer, von dort geht das Kabel weiter zum Nachbar in den nächsten Stock. Zwei Unicable-Frequenzen wurden mir zugewiesen.

 

Da ich an dieser Dose meinen Receiver und den Rechner anschließen will, hab ich mir einfach nen Splitter gekauft (Link) und an die Dose gehängt. Eine meiner zwei Frequenzen habe ich dann in der svchardware.xml mit der passenden SCR-Adresse eingetragen, die andere hat der Receiver. Es funktioniert eigentlich alles super, beide Epfänger laufen problemlos und unabhängig voneinander, die Konfiguration scheint also generell ok zu sein.

 

Das Problem: Wenn ich den Rechner ein- oder ausschalte, bricht das Signal am Receiver ab! Und zwar so lange, bis der Rechner läuft und DVBViewer gestartet ist, dann fluppt alles wieder. Nutze übrigens den Recording-Service 1.9.4.1 und DVBViewer 4.9.5.1 mit Unicast Network Device.

 

Ursache ist vermutlich die Kombination aus TV-Karte/Dose, es handelt sich um eine Kathrein ESU33 mit Unicable-Schutzschaltung. Die TV-Karte (TBS8921) gibt also irgendeinen Murks auf das Kabel, wenn der Rechner ein- bzw. ausgeschaltet wird. Die Karte unterstützt Unicable auch nur, wenn die TV-Anwendung sich darum kümmert, im Treiber kann man da nichts konfigurieren.

 

Die Frage lautet also: Hat jemand eine Ahnung, wie ich der Karte dieses Verhalten austreiben kann? Habe bis jetzt nur erfolglos im BIOS rumgesucht.

 

ODER: Was könnte den anderen Teilnehmern passieren, wenn ich die Dose einfach gegen eine ohne Schutzschaltung tausche?

 

ODER: Gibt es so einen Schutzschalter auch einzeln, ohne Dose, so daß ich ihn einfach zwischen Splitter und TV-Karte hängen könnte?

 

Vielen Dank schonmal fürs lesen :wacko:

 

Gruß, Fab

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Kathrein ESU33 mit Unicable-Schutzschaltung

Die zieht einen Receiver aus dem Verkehr, wenn er länger als ca. 400 ms 18 V auf die Dose gibt. Bei Betrieb mit einem dioden-entkoppelten Splitter wie in deinem Fall reicht es, wenn es eines von zwei angeschlossenen Geräten tut. Soweit ich weiß, gibt die ESU 33 den Anschluss erst wieder frei, wenn die Spannung auf 0 V gesenkt wird.

 

Von TBS wurde mir zugesichert, dass alle ihre Geräte die LNB-Versorgungsspannung abschalten, solange sie nicht verwendet werden. Auf eine QBox 3 CI traf das auch zu, soweit ich es messtechnisch feststellen konnte. Auf deine Karte womöglich nicht. ;)

 

Stelle zunächst sicher, dass du einen aktuellen Treiber verwendest. Leider kann ich ohne support.zip nicht feststellen, auf welchem Stand du bist. Falls das Problem weiterhin auftritt, kannst du selbst die Spannung messen. Besorge dir dazu einen preiswerten Sat-Finder dieser Art und schleife ihn direkt an der TBS-Karte in die Antennenleitung ein. An der Skalenbeleuchtung kannst du gut sehen, wann die Karte welche Versorgungsspannung ausgibt (hell = 18 V, dunkler = 14 V, aus = 0 V). 18 V dürfen es nur während der sehr kurzen Zeitspanne sein, in der das Gerät ein Kommando an den Unicable-Router sendet (also beim Tunen und bei der Abmeldung), sonst streikt die ESU 33.

 

Ein Multimeter plus ein kurzes Stück Antennenkabel lässt sich natürlich auch für die Messung verwenden - falls du so etwas zur Hand hast und damit umgehen kannst. Man muss verdammt aufpassen, dass man mit den Messspitzen nicht Innenleiter und Abschirmung kurzschließt - das könnte der Karte das Leben kosten.

 

Was könnte den anderen Teilnehmern passieren, wenn ich die Dose einfach gegen eine ohne Schutzschaltung tausche?

Eventuell das, was dir zur Zeit passiert. Die Dose sorgt dafür, dass nur du als Verursacher betroffen bist. Zumindest können die anderen Teilnehmer während der fraglichen Zeit keinen Sender umschalten.

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Hallo Griga,

 

besten Dank für die kompetente Auskunft!

Die Messung mit dem Multimeter versuch ich mal am Wochendende.

Meinst du, mit den Ergebnissen können wir überhaupt was anfangen? Oder anders gefragt: Ist dir eine Möglichkeit bekannt, die Spannungen der Karte irgendwie zu beeinflussen?

 

Habe auch schon überlegt, ob es vielleicht mit verschieidenen ACPI-Zuständen zusammen hängt, das will ich auch nochmal testen. Im Normalfall fahre ich meine Kiste Abends vollständig runter, villeicht kann ich das Problem mit dem S4 in Griff bekommen.

 

Treiber sind übrigens die aktuellen 1.0.1.4 auf Windows 7, 32 Bit.

 

Gruß

Fab

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Noch eine Frage zu der Multimeter-Messung:

Reicht da einfach ein kurzes Stück kabel, wo ich am offenen Ende messen kann, oder muss eine Verbindung zur Dose vorhanden sein?

 

Gruß

Fab

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So, die Messung habe ich heute Abend noch gemacht. Hier die Ergebnisse in chronologischer Reihenfolge:

 

- PC ist aus: 0 Volt

- PC wird eingeschaltet: 18 Volt

- Windows fährt hoch: 18 Volt

- Windows und Recording-Service sind vollständig geladen: 18 Volt

- DVBViewer gestartet: 14 Volt (ab hier geht auch der andere Receiver wieder)

- Senderwechsel: Kurz 18 Volt, danach wieder 14

- DVBViewer beendet: 0 Volt

- PC Fährt runter: 0 Volt

- PC schaltet ab: Kurze Spitze mit 18 Volt, dann langsam runter auf 0

 

Problem sind also definitiv die 18 Volt vom Einschalten bis zum Start von DVBViewer. Wird dieser wieder beendet, geht die Spannung auf 0, also stimmt die Aussage vom TBS zumindest zu 50% :wacko:

 

Ok, jetzt weiß ich, wo das Problem liegt, habe aber keine Ahnung, ob ich daran was ändern kann. Griga, hast du evtl. noch einen Tipp?

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super, vielen Dank Griga! Bin schon gespannt, ob es Rückmeldung gibt.

 

Muss an dieser Stelle auch das Forum generell mal loben, so viel Kompetenz und Hilfsbereitschaft sind echt keine Selbstverständlichkeit! Habe etwas verleichbares bisher nur bei einem schwäbischen Böxle-Bauer erfahren, da hab ich allerdings auch nicht nur 15 Euro liegen lassen :)

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Ok, das macht Sinn mit der Spannung. Da ist die Formulierung "Unicable-Tauglich" in der TBS Produktbeschreibung aber schon grenzwertig.

However, neuer Treiber (danke Griga) ist installiert, messen/test kann ich erste heute Abend wieder. Ich werde berichten...

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Nabend,

 

vermelde einen Teilerfolg mit dem neuen Treiber. Im Prinzip tut er jetzt genau das, was er tun soll: Die Spannung beim Windows-Start auf 14 Volt absenken. Problematisch ist jetzt nur noch die Zeit zwischen Einschalten und dem Laden der Treiber, da sind es weiterhin 18 Volt und die ESU33 macht zu. Macht ja auch Sinn, der Treiber kann ja schlecht das Verhalten der Karte vor dem Start beeinflussen.

 

Also noch nicht perfekt, aber auf jeden Fall ein Fortschritt. Sobald die Treiber geladen sind, macht die ESU wieder auf, d.h. ca. 1 Minute ohne Fernsehempfang beim PC hochfahren :rolleyes:

 

Ich vermute, damit muss ich leben, Abhilfe könnte wohl nur ein Firmware-Flash der Karte bringen. Weiß jemand, ob sowas überhaupt möglich ist? Programmier-/Hardware-Kenntnisse wären vorhanden, existiert irgendwo eine mögliche Schnittstelle?

 

Gruß

Fab

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P.S. Ich hoffe, du hast nicht nur das erste Hochfahren nach der Treiber-Installation untersucht.

 

Abhilfe könnte wohl nur ein Firmware-Flash der Karte bringen.

Mit Sicherheit würde es auch helfen, wenn du die TBS-Karte über eine separate ESU 33-Antennenbuchse versorgst anstatt über einen Splitter. Lass doch einfach noch eine daneben einbauen :)

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Ja, ich habe das mehrfach gemessen, das Verhalten bleibt.

Die Idee mit der zweiten Dose hatte ich auch schon, ich wollte halt den Aufwand so gering wie möglich halten.

 

Der Alltag wird zeigen, ob die jetzige Lösung ausreicht, oder ob ich doch noch an die Verkabelung gehe.

 

Jedenfalls vielen Dank an das Forum!

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Abschließendes Statement von TBS: Die 18 V zu Beginn sind bei der TBS 8921 hardware-bedingt, und dass lässt sich auch nicht ändern - erst wenn der Treiber aktiv wird. Bei neueren (PCIe-)Karten von TBS ist das angeblich anders. Der Treiber-Programmierer, mit dem ich Kontakt habe, musste sich auch erst mal bei den Hardware-Ingenieuren erkundigen...

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