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Fernsehbild übers Netzwerk übertragen, wie möglich?


Krabtus

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Hallo,

 

Ich habe einen Computer mit einer eingebauten TV Karte und einen zweiten welcher mit diesem via. Netzwerk verbunden ist.

Ist es nun möglich ein Fernsehbild ruckelfrei auf dem Netzwerk verbundenen Computer zu bekommen?

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Leider habe ich keine andere Möglichkeit wie das WLAN Netzwerk zu benutzen.

Was würdest du mir in diesem Fall empfehlen?

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Dann musst du hoffen das der Empfang gut genug ist und eventuell mit gelegentlichem ruckeln leben.

Ob und wie gut es geht musst du selber Testen.

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Leider habe ich keine andere Möglichkeit wie das WLAN Netzwerk zu benutzen.

Ob WLAN funktioniert oder nicht, darüber kann man ohne Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort keine Aussagen machen. Leider hast Du auch nicht dazu geschrieben, welche Art von DVB du über Netzwerk übertragen möchtest.

 

Ich würde erstmal die aktuelle WLAN-Datenrate testen, z.B. mit der der kostenlosen Version vom Total Commander eine größere Datei (ein Gigabyte oder so) auf ein über WLAN gemapptes Windows-Laufwerk kopieren und dabei die Transferrate beobachten.

 

Die Datenrate bei DVB-S liegen bei den Öffentlich-Rechtlichen bei bis zu 8 MBit/s (für Standard-TV, HDTV noch wesentlich höher). Das muss die Netzwerkverbindung hergeben und zwar dauerhaft ohne Einbrüche. Bei DVB-T sind die Datenraten deutlich niedriger. Bei DVB-C kenne ich mich nicht aus. Die aktuelle DVB-Datenrate wird dir im DVBViewer im Windows-Modus rechts unten angezeigt.

 

Jetzt könnte man meinen, 8 MBit/s wären bei einer WLAN-Datenrate von 54 MBit/s kein Problem - ist es aber doch. Denn über ein 54 MBit-WLAN kriegt man Netto nur maximal 25 MBit/s rüber. Und das unter optimalsten Bedingungen. Sobald auch nur eine Wand dazwischen ist, bricht die Datentate drastisch ein. Beim Surfen fällt das nicht weiter auf, aber für's TV gucken reicht es meistens nicht.

 

Und der neuere 300 MBit-WLAN-Standard bringt auch nicht den großen Durchbruch. Denn auch hier bricht die Datenrate sehr schnell ein - auf Geschwindigkeiten, die kein Live-TV mehr zu lassen.

 

Also erstmal die WLAN-Datenrate ermitteln und wenn die ausreicht (grob geschätzt braucht man das 1,5 bis 2-fache der DVB-Datenrate), dann ausprobieren ob es tatsächlich funktioniert.

 

Was ich hier schreibe sind persönliche Erfahrungswerte. Ich habe WLAN-Streaming komplett aufgegeben und habe habe alle meine HTPCs per Ethernet verkabelt.

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WLAN ist eine wissenschaft für sich geworden. Wenn Du nicht grade in der Pampa wohnst, sind um Dich rum heutzutage so um die 5 und mehr WLANs aktiv. Das ganze auf einem recht kleinen Frequenz spektrum. Dann kommen noch Mikrowelle und diverse andere Störstrahlungsquellen mit ins spiel, mal abgesehen von Wänden mit Metallanteilen.

Das alles zusammengenommen beeinflusst die Übertragungsrate. Es kommt zu kollisionen mit anderen WLANs, es kommen Störeinflüsse rein und schwupps regelt der Empfänger runter, weil er seinen Sender nicht mehr versteht (vereinfacht ausgedrückt).

 

Und wir haben LiveTV streaming.

LiveTV bedeutet:

  • Der Datenstrom kommt immer mit einer ganz genau definierten Datenrate an, mit der er auch weitergereicht werden muss.
  • Die nutzer akzeptieren nicht wie beim Internet eine 10 sekunden "buffering" anzeige, bevor es nach einem Umschaltvorgang los geht.
    Also: gross vorher buffern kann man nicht. Da man aber immer nur eine begrenzte Datenmenge reinkriegt, die auch in echtzeit wieder rausgeht, kann man sich ohne grössere Verzögerungen keinen sicherheitsbuffer schaffen.
  • Die Nutzer wollen mit Sicherheit nicht mitten im Fußballspiel eine buffering anzeige sehen, weil plötzlich nicht mehr genug daten ankommen. Also darf die Mindestübertragungsrate des WLANs niemals die maximale Datenrate des DVBDatenstroms unterschreiten.

"Aber die Dateiwiedergabe funktioniert hier doch auch ohne ruckeln"

Dateiwiedergabe ist etwas anderes, ganz einfach, weil es kein Livestream ist. Festplatten liefern Daten in ganz anderen Grössenordnungen als die 8 MBit eines eingehenden DVBStroms. Man kann also mit Lesebuffern arbeiten, kann, wenn die die WLAN Übertragung es hergibt, mit 25 MBit zum Abspieler senden und der kann auch wieder buffern, weil die meiste Zeit die Daten schneller reinkommen, als sie dargestellt werden müssen.

Damit haben Einbrüche in der WLAN Übertragung geringere Einflüsse auf die Wiedergabe. Sobald aber die Datenraten über "längere" Zeit (länger ist abhängig von der Wiedergabe Datenrate und der grösse des Buffers) unter einen gewissen Wert fällt, ist auch hier schluss.

 

Die Erläuterungen hier reissen die Problematik nur an der Oberfläche an, aber wie Ihr seht, ist das nicht so einfach, wie man glauben mag. Ich persönlich bin immer wieder schwer beeindruckt und verwundert, wie gut das ganze hier bei mir funktioniert. :)

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Wie wärs mit diesen Stromleitungs-LANs? (Sorry den Fachbegriff kenne ich nicht)

Da gibt es welche die für TV-Streaming ausgelegt sind.

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Kann ich aus eigener erfahrung nichts zu sagen, aber nachdem was ich in verschiedenen foren gehört habe, sind die noch viel empfindlicher als WLAN.

Posted (edited)
Wie wärs mit diesen Stromleitungs-LANs? (Sorry den Fachbegriff kenne ich nicht)

Da gibt es welche die für TV-Streaming ausgelegt sind.

 

Ich kenne zwar aus eigener Erfahrung nur die alten 11 MBit/s Devolo Powerline-Adapter, aber da kamen statt 11 MBit/s meistens auch nur 1-2 MBit/s rüber. Reichte gerade so zum MP3 streamen.

 

Inzwischen gibt ja die 80 und 200 MBit-Adapter. Aber im Prinzip hat man das gleiche Problem wie bei WLAN. Die beworbenen Bruttotransferraten werden nicht annährend erreicht und das Stromnetz ist ähnlich mit Störungen verseucht, wie die 2,4 GHz Bereich in dem WLAN arbeitet.

 

Auch hier hängt es wieder stark von der örtlichen Gegebenheiten ab, ob was geht und wieviel.

 

Übrigens haben WLAN und Powerline noch einen ganz erheblichen Nachteil. Dadurch dass sie so störempfendlich sind, kann die Transferrate stark schwanken. Das heisst, Du probierst es heute aus und es funktioniert vielleicht gerade so. Einen Tag oder eine Woche später geht dann plötzlich nichts mehr.

 

Und es gibt noch ein weiteres Problem. Die Software vieler WLAN-Accesspoints ist nicht optimal bzw. fehlerfrei. Viele Accesspoints verabschieden sich im Dauerbretrieb bei hohen Datenraten. Entweder sie stürzen ganz ob oder die Datenrate bricht ein. Oder die Firmware ist von vor herein so schlecht, dass keine ordentlichen Transferraten erreicht werden. Ich kenne das von D-Link-Produkten und Fritzboxen. Bei den Fritzboxen schwankt die WLAN-Qualität von Firmware zu Firmware. Das gleiche gilt natürlich auch für die Treiber der WLAN-Adapter am Laptop. Das heisst man kann nicht irgendeinen x-beliebiegen Accesspoint oder WLAN- oder Powerline-Adapter nehmen und wenn man Pech hat, tut der, den man gerade zu hause hat, eben nicht. Wenn man sich die Vergleichstests der c't ansiehen, denn bekommt man eine Vorstellung, was es da an Qualitätsunterschieden gibt.

 

Was man evtl. über WLAN und Powerline streamen kann, sind Live-Streams aus dem Internet. Die haben eine so geringe Datenrate, dass sie auch eine (stabile) WLAN-Verbindung nicht überfordern. Ich habe hier viele Sachen mit DivX (800 KBit/s) komprimiert (Kinderserien und so Kram, wo es nicht so auf die Qualität ankommt). Sowas lässt auch ganz gut über WLAN streamen. Mit Mpeg2-Files in DVD-Qualität habe ich im Haus keinen Erfolg gehabt - auch nicht beim Streamen von der Platte.

Edited by dgdg

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