ARD HD-Festival

[rzangerl]

Hallo,

 

 

kann es sein, dass es hier zu viele Zahlenfetischisten gibt, die auch noch meinen, etwas von der Materie zu verstehen. Als Beispiel möchte ich nur nennen, dass in einem Threat die Behauptung aufgestellt wurde, die Serie "Lindenstraße" wurde auf 16mm Film produziert. Diese Sendereihe ist von Beginn an mit elektronischen Kameras gedreht und auf Videoband aufgezeichnet worden.

 

Mich interessieren Zahlenwerte nur am Rande. Mein Meßgerät sind meine Augen und Ohren. Die ARD hat auch nie behauptet, dass das komplette HD-Festival auch in HD ausgestrahlt wird. Kir Royal dürfte wohl auf 16mm (Umkehr-?)-Film gedreht worden sein. Dieser Film wurde laut ARD in HD ausgestrahlt. Wenn es überhaupt etwas bringen soltle, müsste er vorher neu gescannt und überspielt worden sein. Der Schinken "König der Könige", 21.03.08, 20.15 Uhr, konnte sich allerdings m. E. in Punkto Qulität sehen lassen.

 

Die ARD hat das HD-Osterprogramm zum Download bereitgestellt. Dort ist für jeden sichbar, welcher Programmbetrag in HD ausgestrahlt wir.

 

Ich finde jedenfalls, dass die ARD einen Schritt zu HD gemacht hat. Dass sich die öffentlich-rechtlichen Sender noch sehr zurückhalten, ist zwar bedauerlich, aber in gewisser Weise verständlich. Die Umstellung auf ein HD-Vollprogramm bedeutet sehr hohe technische Investitionen. Und da der gemeine Deutsche ja in letzter Zeit sehr anspruchslos geworden ist - GEIZ IST GEIL -, ist er ja kaum bereit, für mehr Qualität höhere Zwangsgebühren zu akzeptieren.

 

Wenn es bis heute Zuschauer gibt, denen die analoge Ausstrahlung ausreicht, wie will man denen Qualität beibringen. Manche meinen ja, sie hätten schon alles getan, wenn sie sich einen Flachmann - ist ja soooo geil - zulegen. Sie sind aber hinterher maßlos enttäuscht über die dann gebotene Bildqualität und ganz entsetzt, dass man noch weiter in das Equipment investieren muss

 

Allen Nörglern und Besserwissern kann ich nur raten, macht, soweit es Euch möglich ist, in Eurem Verwandten-, Bekanntenkreis Reklame für gute und beste (HD-) Qualität. Und beste Qualität kostet seinen Preis.

 

Wenn genug Nachfrage da ist, können auch die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sich HD nicht verschließen.

 

Gruß

Rainer

[swerner]

Hallo,

 

HD ist wie Farbfernsehen damals von der Verfügbarkeit der Geräte, dem Preis für ein Komplettsystem (damals noch AllInOne) sowie interessantem Content abhängig.

 

Im Kollegenkreis höre ich immer, das HDTV im Fernsehen nur für Naturfilme einen sichtbaren Unterschied erzielt.

 

Nach einem Kinoabend bei mir (4m breite Leinwand, eigener Kinoraum) hatten schnell alle den Unterschied SD auf 100cm und HDTV auf 400cm verstanden. Mittlerweile muss ich mich schon auf den Inhalt konzentrieren, um die Artefakte der MPEG2 Komprimierung bei niedrigen Bitraten zu übersehen.

 

Die alten Aufzeichnungen von DVB-T sehen aus, wie diese 2 Filme auf einer CD Qualität. DVB-S SDTV ist bei normaler Diagonale zu Sitzabstand Relation schon OK. HDTV bei SAT1/Pro7 war von der Bitrate für 4m breite Leinwand schon zu niedrig angesetzt - zu viele Artefakte z.B. bei Navy CIS waren sichtbar - dann lieber unscharf.

 

Progressiv würde ich bevorzugen, da deinterlacing technisch viel zu aufwendig ist. Anstatt die Anzahl der Transponder zu verdoppeln soll hier der Zuschauer in teuere Deinterlacing Hardware investieren.

 

HDTV von den ÖR ist für die Industrie ein guter Umsatzmotor - müssen alle doch neue Hardware nachkaufen. Die Investition dafür wird aber zu großen Teilen von Subunternehmen geleistet. ÜWagen, Kameras, Schnittplätze werden doch meistens angemietet (kenne nur Formel1, Skispringen, ...). Die Lizenzpreise für HD, Lagerkosten für den Content und Bandbreite scheinen doch bezahlbar zu sein - warum klappt es sonst im Ausland.

 

Grüße

 

Sascha