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Digitales Audio - eine Odyssee


phrone

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Da ich mich mit dem Thema eine Weile beschäftigt habe, möchte ich gerne mal meinen Erfahrungen niederschreiben. Es geht um den Anschluss eines AV-Receivers an den PC.

 

Mein Plan: Ich schließe meinen PC, der aktuell per HDMI am TV und per Klinke-Cinch an der Stereoanlage hängt an einen neuen AV-Receiver an. Natürlich digital und mit 5.1-Sound.

Das klingt eigentlich simpel - eigentlich.

 

Mein erster Gedanke: Die onboard-Soundkarte hat doch einen S/PDIF-Ausgang, den nehm ich einfach. Allerdings - der ist koaxial und im 3,5mm-Klinken-Format. Hm, kann ich einfach ein Klinke-Cinch-Stereokabel dazu verwenden, wenn ich den zweiten Kanal ignoriere? Das widerstrebt mir... Die speziellen Kabel kosten 10-15 EUR... Ist es wirklich optimal, eine elektrische Verbindung zu nehmen - Stichwort Brummschleife?

 

Ah, für das ASUS-Board gibt's für 12 EUR ein Slotblech mit optischem Digitalausgang. Noch für 6 EUR ein optisches Kabel dazu - müsste passen. (Die Kabeldiskussion spar ich hier aus - auf Voodoo wie elektrische Abschirmung und vergoldete Stecker bei optischer Verbindung steh ich nicht so).

 

Aber - was wird die onboard-Karte genau auspucken? Im Internet findet man zahlreiche Problemberichte - Dolby Digital 5.1 geht oder geht nicht. Im Treiber sehe ich, dass man DD 5.1 ausgeben lassen kann (tuts?). Aber daneben zeigt die Grafik nur "2CH PCM". Was jetzt?

 

12 EUR für die onboard-Lösung investieren und dann doch nur 2CH PCM? Oder lieber eine neue Soundkarte? Muss aber PCIe sein, denn die zwei PCI-Slots sind mit TV-Karten belegt. Creatives X-Fi sehen nett aus, anscheinend kann man auch bspw. Spiele-Sound in Dolby Digital 5.1 konvertieren und ausgeben. Nach einiger Recherche dann fast eine X-Fi Titanium gekauft, da sie auch den neuesten Chip drauf hat (der alte hat wohl ein paar Bugs). Jetzt liegen wir bei 70 EUR. Aber okay...

 

Dann: Kann das Teil auch Dolby TrueHD? Wäre bei 70 EUR ja nicht schlecht. Etwas Recherche wieder - über die Digitalausgänge "passt" nicht mehr als 2CH PCM oder DD 5.1 o.ä. sparsame Tonformate. Liegt an der Schnittstelle, nicht der Karte. Super, das schafft auch die onboard-Lösung. Das Gefühl "analog wär's einfach gewesen" schleicht sich ein...

 

Aber über HDMI geht doch mehr - und meine ATi 3400 kann Sound über HDMI. Allerdings lässt sich bei der ATi-"Soundkarte" auch nur DD 5.1 und DTS auswählen. Erneute Recherche: TrueHD geht wohl mit der neuesten Generation. Also eine neue Grafikkarte für besseren Sound? Macht ~45 EUR, muss das sein? Und dann noch nichtmal die DD 5.1-Konvertierung der Creative X-Fis... Nee, dann erstmal die billigste Lösung: DD 5.1 über HDMI und das durch den Receiver schleifen. Mein bisheriges DVI-HDMI-Kabel macht das nicht mit, also den original ATi-DVI-HDMI-Adapter anschließen und HDMI-Kabel dran - tut, aber wenn man den TV einmal ausmacht, bekommt er danach kein Bild mehr - bis zum Reboot. Auch doof, indiskutabel.

 

Also zurück an den Anfang: Asus-Slotblech und per optischem Kabel an den AV-Receiver. Und Dolby TrueHD muss warten, so toll ist es auch wieder nicht.

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Und? Funktionierts jetzt? :rotfl:

 

Nach der Hardware kommt nämlich die Software. Das ist auch ein weites Feld .. ja ich spreche aus eigener Erfahrung. So richtig hinbekommen habe ichs nämlich noch nicht mit dem HDMI Audio, dem SPDIF und beidem geleichzeitig (nein geht ja nicht), oder bei Bedarf das eine oder das andere.

 

Und all die schönen Helferlein (AC3Filter, SPDifer, Reclock, ...). Und jeder konfiguriert seine Tools anders, und nirgendwo gibt es eine Seite wo steht: so funktionierts, das musst Du einstellen.

 

Ich bin mittlerweile soweit, dass ich den HTPC zum Fernsehen nehme (Stereo). DVDs und Bluerays schaue ich am Standalone Player. Der macht das gut, in DD5.1, DTS, usw. und ohne Software Gefrickel.

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also 2 kanal pcm ausgabe per hdmi und dd/dts ausgabe als bitstream über die onboard karte sollte hinzukriegen sein!

 

gerade der DVBViewer mit seiner audio/video a/b funktion ist dafür geeignet.

 

 

auf die ausgabe von hd tonformaten würde ich am htpc derzeit verzichten (nutzen zweifelhaft, einrichtung teuer und kompliziert).

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also 2 kanal pcm ausgabe per hdmi und dd/dts ausgabe als bitstream über die onboard karte sollte hinzukriegen sein!

 

gerade der DVBViewer mit seiner audio/video a/b funktion ist dafür geeignet.

auf die ausgabe von hd tonformaten würde ich am htpc derzeit verzichten (nutzen zweifelhaft, einrichtung teuer und kompliziert).

 

Um das wirklich sinnvoll einsetzen zu können bräuchte es eigentlich ein Audio C, da es drei Möglichkeiten gibt:

 

1) Ausgabe TV Audio per Stereo über HDMI

2) Ausgabe TV Audio per AC3 über den onboard SPDIF Ausgang

3) Ausgabe Blueray Audio per AC3 über den onboard SPDIF Ausgang bei Verwendung von Reclock

 

Leider hängt Blueray Audio am Audio A/B für TV und nicht wie erwartet an der separat definierbaren AudioA/B von DVDs. Reclock funktioniert nicht bei TV, daher wäre für Blueray AudioC notwendig.

 

Einzige Alternative: PowerDVD Plugin für DVBViewer, d.h. Bluerays über PowerDVD kucken oder eben standalone Player.

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Bei meinen Asus M3N-HD/HDMI ist der SPDIF als Cinch und auch einfach mit solch einen Kabel zu benutzen.

Nur bei großen Kabellängen empfiehlt sich ein Koaxkabel. Brummschleifen sollten bei digitaler Übertragung keine Rolle spielen.

Wenn der SPDIF aktiviert wurde, gibt er einfach das digitale Format der Quelle weiter.

Die Decodierung muß dein AV-Receiver übernehmen.

Wenn dein AV-Receiver Dolby TrueHD kann und die Quelle es liefert, sollte es auch über SPDIF übertragen werden.

Die zweite Variante ist, die ganze Decodiererei im PC zu machen und von den Klinkenbuchsen zu ev. vorhandenen ext. Eingängen

des AV-Receivers zu gehen, so daß dieser nur als NF-Verstärker arbeitet.

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Mein Receiver sollte bald das sein, dann teste ich das sofort.

 

@guenti51:

Soweit ich gelesen habe, ist die benötigte Bandbreite für TrueHD größer als die Bandbreite des S/PDIF Anschlusses. Afaik ist aktuell HDMI 1.3 die einzige Möglichkeit.

 

Wegen der Brummschleife: Ich weiß nicht genau, wie die entstehen können, aber umso weniger elektrische Verbindungen umso besser :rotfl:

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Also ich habe einfach den AC3-Filter auf "SPDIF Passtrought" gestellt und im DVBViewer alle verfügbaren Sender auf AC3 umgestellt. Im Soundmanager habe ich "nur digitalen Ausgang verwenden" eingestellt. So komme ich automatisch in den Genuß von 5.1, wenn ein Film damit gesendet wird. DVDs bekomme ich auch automatisch in 5.1. Nicht-AC3-Sender kommmen einfach in PCM 48kHz über SPDIF.

 

Zur Verbindung: Wenn du nur eine Onboard-SPDIF-Buchse hast, nutze die doch einfach! Digitale Übertragung ist resistent gegen elektrische Störungen, also bitte keine Brumm-Paranoia. Klar kannst du auch ein Audiokabel für SPDIF mißbrauchen, bei Kabellängen unter 1,20 ist das völlig unkritisch. Ziehe die Stereostrippe doch einfach auseinander, dann hast du eine Monostrippe für SPDIF. Audiokabel sind übrigens vom Aufbau her auch Koaxkabel, wenn auch mit schlechten HF-Eigenschaften. (aber wie gesagt, 1,20m, lächerlich).

 

Bei größeren Kabellängen gibt es bei Reichelt & Co. auch günstige SPDIF-Kabel, verlustarm und mit 50 Ohm. Im Blödmarkt würd ich niemals Kabel und Adapter kaufen, die machen ihren Reibach damit (davon kannst du 5 x Versandkosten zahlen). Dein Klinke-Cinch-Kabel kannste auch da bestellen, oder einen Monoklinke-Cinch-Adapter. (Centartikel)

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Die speziellen Kabel kosten 10-15 EUR... Ist es wirklich optimal, eine elektrische Verbindung zu nehmen - Stichwort Brummschleife?

 

einen alten Ohrhörer schlachten, und ein altes Cinchkabel. In der Mitte einfach mit ner Lüsterklemme richtig zusammenfriemeln. Den Mittelkontakt vom Ohrhörerstecker unbenutzt lassen.

 

Ist Murks, aber Digital mag Murks irgendwie. Sonst könnten nicht Millionen von Deutschen über drittklassige Klingeldrähte von 1970 mit 6Mbit/s im Internet surfen. (DSL genannt)

 

Wie auch immer, Kabel NICHT im Blödmarkt holen. (soviel Gold paßt gar nicht ins Kabel, um die Preise zu rechtfertigen)

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einen alten Ohrhörer schlachten, und ein altes Cinchkabel. In der Mitte einfach mit ner Lüsterklemme richtig zusammenfriemeln. Den Mittelkontakt vom Ohrhörerstecker unbenutzt lassen.

 

 

Hi HVR4000er

 

woher kennst du meine Kabelverbindung vom Rechner zum SONY???? :rotfl:

 

aber, die lüsterne Klemme hab ich auch noch weggelassen... einfach Kabel

zusammengezwirbelt und gut - funzt einwandfrei... :)

 

digitaler gruß

Marty

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Würd ich aber nur als Übergangslösung nutzen, bis eine Bestellung bei Reichelt & Co. ansteht. Und wenigstens mit Tesa isolieren. Weiß nicht 100%ig, wie sich der Treiberbaustein bei Kurzschluß verhält. Die SPDIF-Kabelimpedanz ist übrigens 75 Ohm (oben hab ich was falsches geschrieben), wer einen Lötkolben und ein paar Stecker zum anlöten hat, kann also aus Antennenkabel sein High-End-Kabel basteln.

 

Habe selber ein 5m langes SPDIF-Kabel vom Schreibtischrechner zum AVR gezogen, läuft super.

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Receiver kam, tut alles perfekt! Dolby Digital über PowerDVD tut, DVBViewer noch nicht eingerichtet.

 

Wegen Brummschleife: Optisch = sicher ist sicher. Ich hab ja keine Angst, dass die Daten bei der Übertragung verfälscht werden, sondern dass im Receiver das Brummen dann auftritt. Vielleicht paranoid, aber da es jetzt perfekt tut und auch nicht sonderlich teuer war...

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Ich hab ja keine Angst, dass die Daten bei der Übertragung verfälscht werden, sondern dass im Receiver das Brummen dann auftritt.

 

Du verstehst das digitale Prinzip nicht. Der Ton (ein Gemisch aus unbegrenzt vielen Sinusschwingungen) wird in Form von Nullen und Einsen beschrieben. Genauso wie du mit einem Text ein Gemälde beschreiben würdest und am anderen Ende müßte einer das Gemälde dann gemäß des Textes wieder zeichnen. So, wenn nun Brummen auf der SPDIF-Leitung ist, dann stört es solange nicht, wie es deutlich schwächer als die Nullen und Einsen ist. Das ist so, als wenn jemand Kaffee oder Wein über den Text kippt. Solange die Flecke noch nicht so stark färben wie die Druckerschwärze, kann man auch die Buchstaben im Fleck noch lesen. Wenn das Brummen aber extrem stark wird, wenn also jemand Teer über den Text kippt, ist plötzlich eine ganze Textpassage weg. Auf der anderen Seite fehlen plötzlich ganze Bereiche des Gemäldes. Links war ein Baum, in der Mitte ein Teich - alles weg, da sind weiße Flecken. Bezogen aufs Audio heißt das, das plötzlich der Ton aprupt weg ist. Ab und zu gibts dann auch Artefakte. Wenn das Teer um das Wort "Gewänder" so herum läuft, daß "wände" übrigbleibt, erscheinen plötzlich völlig sinnentstellt Mauern im Bild. Bezogen aufs Audio heißt es, daß es dann mal gelegentlich laut knackt, knirscht oder kreischt.

 

Also wie gesagt, ganz digital: Entweder der Ton ist ganz da, oder eben ganz weg. Brummen oder Rauschen sind vom Prinzip her völlig ausgeschlossen. Genauso wie man einen Weinfleck nicht vorlesen kann.

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Brummen oder Rauschen sind vom Prinzip her völlig ausgeschlossen. Genauso wie man einen Weinfleck nicht vorlesen kann.

 

..kann man in dieser absolutheit wohl nicht sagen. Bei der übertragung und wandlung stimmt es, aber nach der wandlung wird im verstärker schliesslich analog weiter gewerkelt und da kann sich das alte brummen im prinzip schon einschleichen B)

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..kann man in dieser absolutheit wohl nicht sagen. Bei der übertragung und wandlung stimmt es, aber nach der wandlung wird im verstärker schliesslich analog weiter gewerkelt und da kann sich das alte brummen im prinzip schon einschleichen B)

 

Genau das meinte ich.

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aber nach der wandlung wird im verstärker schliesslich analog weiter gewerkelt und da kann sich das alte brummen im prinzip schon einschleichen

 

Aber nicht durch angeschlossene SPDIF-Kabel. Wenn doch, liegt im Verstärker ein gravierender Schaltungs- oder Designfehler vor.

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Aber nicht durch angeschlossene SPDIF-Kabel. Wenn doch, liegt im Verstärker ein gravierender Schaltungs- oder Designfehler vor.

..nein, eher ein denkfehler deinerseits B) Ein PC ist in aller regel mit dem nulleiter verbunden, ein grösserer AVR meist auch. Das alleine kann schon zu brummschleifen führen. S/PDIF im consumerbereich ist asymmetrisch. Der aussenmantel vom koax ist mit dem gehäuse verbunden. Es gibt im professionellen bereich auch symmetrische anschlüsse, um einflüsse von potentialunterschieden zu vermeiden. Kommen dann noch anschlüsse z.b. vom breitbandkabelnetz hinzu, brummt es fast immer. Da helfen dann sog. mantelstromfilter zur entkopplung.

 

Es muss nicht brummen und koax s/pdif ist an sich prima, aber mit einem optischen s/pdif kann zumindest auf diesem stück garantiert keine brummschleife enstehen B)

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Ich sehen keinen Denkfehler bei mir B)

Ein PC ist in aller regel mit dem nulleiter verbunden, ein grösserer AVR meist auch. Das alleine kann schon zu brummschleifen führen. S/PDIF im consumerbereich ist asymmetrisch.

Das ist alles soweit komplett richtig. Alle Probleme sehr gut zusammengefaßt, auch den Nachteil asymmetrischer Leitungen. Ja, es gelangen in dem Fall Brummspannungen/Ströme auf die signalführende Ader des SPDIF-Kabels. Aber: Wie soll bei einer rein digitalen Verkabelung (das Analogsignal entsteht erst tief drin im Decoder/Wandler des AVR) das native Brummen vom SPDIF-Kabel in den analogen Signalweg gelangen? Wie soll das Brummen die zahlreichen digitalen Schaltungsglieder (die auch Schmitt-Trigger-Eigenschaften haben) oder gar die Signalauswertung in den DSPs überwinden?

aber mit einem optischen s/pdif kann zumindest auf diesem stück garantiert keine brummschleife enstehen

Richtig. Aber eine Brummschleife über das SPDIF-Kabel kann in den Lautsprechern kein Brummen hervorrufen. Es kann bei extrem schlechtem S/N-ratio zu Aussetzern oder Abbruch der Übertragung kommen. Das halte ich nur dann für wahrscheinlich, wenn PC und AVR (beide Schutzklasse1 schutzgeerdet) an 2 verschiedenen Stromkreisen/pfaden des TNCS-Netzes hängen würden.

Edited by HVR4000er
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..dass eine induzierte brummspannung die erkennung des manchester-kodierten digitalsignals beeinträchtigt, habe ich nie behauptet. Unabhängig vom s/pdif hat es bei mir immer gebrummt. Schuld war der kabelanschluss, der einen erheblichen potentialunterschied aufweist. Mit einem mantelstromfilter in der kabelzuführung ist ruhe. Ob mein neuer Denon AVR auch betroffen ist, habe ich nicht ausprobiert. B)

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